Ein richtiger Paradiesvogel

Zum Fest der Liebe ist es nicht selten ein Hindernislauf. Glühwein, beste Vorsätze und Gänsebraten reichen manchmal nicht, wenn so ein kleines Tannennadelräucherkerzchen

im Wege steht!

Leseprobe

Ich lachte oft, aber öfter noch kamen mir die Tränen. Dabei meine ich aber nicht, dass ich nichts zu lachen hatte oder es mir schlecht ging. Nein, es ging mir gut. Ich hatte einen guten Job und eine schöne Wohnung, Freundinnen, auch Freunde und wir lachten viel, machten viel zusammen. Trotzdem heulte ich aus den nichtigsten Anlässen los.

„Kein Mensch heult ohne Grund“, sagte meine beste Freundin. Und: „Du brauchst einen Mann!“ Da kamen mir schon wieder die Tränen. Sie kannte mich natürlich ziemlich genau und wusste, dass ich nicht abstinent lebte und dass ich die eine Schrankseite im Schlafzimmer frei ließ, weil ich nicht immer hin- und herräumen wollte, nur weil der Neue sich wieder einmal vom Hocker gemacht hatte. Meine Sachen raus, seine Sachen rein, seine Sachen raus, meine wieder rein und so weiter. Meine Freundin hatte recht: Wenn ich diese Heulerei nicht in den Griff bekäme, würde ich jeden Liebhaber mit meinen Tränen aus der Wohnung spülen.

In meinem Alter haben andere Frauen vier Kinder von drei Männern, von denen sie schon wieder geschieden sind. Ich habe es nicht einmal bis zu einer Verlobung gebracht. Auch wenn ich Verloben spießig finde und mich nie verloben würde. Die Situation war irgendwie verfahren – sie war zum Kotzen!