Blaulicht /

Geborsten

Zwei tragische Geschichten um den Tod zweier Menschen.

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Leseproben:

Blaulicht 

Da stand sie nun im Dunkel der Nacht am Rinnstein des Fahrwegs vor dem Flughafen Tegel. Alle Passagiere hatten kaum noch gehofft, in Tegel landen zu dürfen, denn in Berlin galt ein absolutes und striktes Nachtflugverbot von dreiundzwanzig Uhr abends bis sechs Uhr morgens. Aber irgendwie hat es wohl eine Ausnahmeregelung gegeben. Eine Umleitung zum anderen Flughafen in Berlin, wo es kein Nachtflugverbot gab, wäre einfach unbillig gewesen. Die Passagiere hätten dann weite Wege fahren müssen. Taxen waren jetzt, nach Flugschluss, natürlich Mangelware. Ein Pärchen hatte eben vor ihr die letzte wartende Droschke weggeschnappt.

Die Frau nahm das alles gar nicht richtig wahr ...

Geborsten

Aus Gullys steigen Dämpfeschleier empor, ohne zu wärmen. Die Stadt liegt zuckergepudert vor dem Auge des Betrachters. Der schiebt und zieht das Seine hin und her, ziellos. Immer unterwegs, nie angekommen. Lüge.

Fünfunddreißig Jahre ist die Lüge her, seine Lebenslüge. Jetzt erst frei von allen Zwängen, nun aber ohne Ziel - aber? Die Hinterlassenschaft seines Lebens sind drei Menschen, ein paar Dinge. Unerheblich für sein Dasein jetzt, nur noch Erinnerung und die dazu ganz schemenhaft. Unwirklich.

Schlurfend sein Gang durch die Stadt, die Sohlen fast gelöst vom Rest der Schuhe. Darunter Zeitungen, Lumpen, das wärmt. Papier am ganzen Körper, ...